Sieben Fotografen aus dem FotoForum Wuppertal haben sich die Aufgabe gestellt, eine Straße in Wuppertal zu fotografieren. Die Idee dazu entwickelten sie, als sie bei einer ihrer vorherigen Ausstellung von Besuchern darauf angesprochen wurden, dass es sehr interessant sei zu sehen, wie ein Motiv von verschiedenen Fotografen umgesetzt wurde. In einer Auslosung wurde die Marienstraße in der Wuppertaler Nordstadt bestimmt.
Die Marienstraße ist Teil einer typischen historischen Arbeitersiedlung aus dem späten 19. Jahrhundert. Im Westen lebten die „Bessergestellten“, im östlichen Teil die Arbeiterschaft, was man auch heute noch anhand der Bausubstanz erahnen kann. Die Marienstraße ist die Hauptachse auf dem „Ölberg“, der seinen Namen aufgrund der späten Elektrifizierung erhalten hat. Lange Zeit wurden hier die Straßenbeleuchtungen noch mit Öl betrieben. Im 2. Weltkrieg größtenteils zerstört, galt sie nach dem Wiederaufbau zunächst als Gegend mit günstigem Wohnraum und in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts als sozialer Brennpunkt. Seit einiger Zeit jedoch entwickelt sich die Nordstadt zu einem beliebten multikulturellen Wohnviertel und wird auch von Künstlern bewohnt, die entlang der Marienstraße ihre Galerien und Studios eröffnen.